An dieser Stelle geben wir einen kleinen Einblick in das Thema Terrassenbau. Der Beitrag ist keine Anleitung und auch nicht vollständig. Es werden nur einige wesentliche Aspekte angesprochen, um die Komplexität zu zeigen und Fehleinschätzungen zu vermeiden.
Was sind die wichtigen Punkte beim Terrassenbau?
Allgemeingültig ist diese Frage nicht zu beantworten, weil es immer auf die jeweilige Situation ankommt. Doch es gibt einige Punkte, mit denen man immer konfrontiert ist und welche daher zu Beginn geprüft werden sollten:
§ Rechtliches: Gibt es Regelungen oder Gesetze, die eingehalten werden müssen und braucht es noch eine Genehmigung?
§ Technik: Benötigt es zusätzliche Fundamente, z.B. aus Beton, oder kann auf dem bestehenden Boden aufgebaut werden?
§ Technik: Was sind die Hauptabmessungen, d.h. Länge x Breite = Anzahl Quadratmeter und die mögliche Aufbauhöhe?
§ Design: Soll der Belag aus Stein, Holz, WPC oder sonstigem Material sein und soll die Terrasse aus Dielen, Platten, loses Schüttgut etc. gemacht sein?
§ Zeit: Wann soll die Terrasse fertig sein und wie lange könnte die Bauzeit sein?
§ Kosten: Was ist das maximale Budget für die Terrasse?
§ Zugang: Was kann problemlos angeliefert werden und gibt es Grenzen in der maximalen Länge, im Gewicht, usw.?
Möglich ist vieles, nur nicht alles. Die schönsten Träume werden rasch zunichte gemacht, wenn z.B. die relevanten Bauauflagen nicht eingehalten werden können oder das geplante Budget nicht ausreicht. Der LKW mit den 6m langen Dielen kommt wegen der Strassenverhältnisse nicht durch oder die 3m langen Dielen gehen weder in den Aufzug, noch können sie durchs Treppenhaus auf die Dachterrasse gebracht werden. Für Alles gibt es immer eine Lösung, nur sind solche Ad-Hock Aktionen meist sehr teuer und nicht budgetiert. Deshalb steckt die „wichtigste“ Zeit in der Vorbereitung und der guten Planung.
Die Terrassenplanung ist das A & O und es bedarf einiges an Zeitaufwand. Wie immer gilt, je besser und genauer die Planung, desto einfacher und unproblematischer die spätere Montage.
Wo und wie fängt man am besten an? Wir empfehlen, zuerst das Grobe „von oben nach unten“ und dann im Detail wieder „von unten nach oben“. Damit ist gemeint, den finalen Bodenbelag festlegen. Sollen es Dielen oder Platten sein, Holz, WPC, Stein oder sonst ein Belag? Mit diesem Entscheid des Deckbelages ergibt sich denn eine erste, engere Auswahl an möglichen Unterkonstruktionen (UK). Auch die Verlegerichtung sollte frühzeitig festgelegt werden, um die UK definieren zu können. Sind Bodenbelag und benötigte UK definiert, kann die Basis mit den Auflagerpunkten und notwendigen Fundamente angegangen werden. Oftmals geben Hersteller diese Auflagepunkte oder Flächen vor, diese sind dann einzuhalten. (Was zu diesem Zeitpunkt evtl. noch unmöglich ist, wenn man sich noch nicht für einen spezifischen Hersteller entschieden hat.)
Sind nach diesem ersten Schritt das Fundament, Auflagepunkte, Unterkonstruktion und Terrassenbelag grob definiert, sollte unverzüglich eine erste Budgetprüfung stattfinden. Was kostet das gesamte Material für Fundament, Unterkonstruktion und Terrassenbelag? Hinzu kommen die Kosten für die Klein- und Verbindungsteile und eventuell auch noch Abschlussprofile an den Rändern. Nicht zuletzt kommt die Arbeitszeit noch hinzu.
Anmerkung: Stets genügend Reservematerial mit einkalkulieren. Meist machen auch die Hersteller selbst Vorschläge für Reservematerial, in der Regel zwischen 5 bis 10%. Sei es ein Fabrikationsfehler oder auch mal ein eigens verursachter falscher Sägeschnitt. Zu wenig kalkuliertes Material kann eine spätere Montage zum Erliegen bringen, was letztlich Zeit, Geld und vor allem Nerven kostet. Und, die ein und andere Diele als Ersatz zu haben ist bei einem späteren Missgeschick eine willkommene Sache.
Ist die Budgetgrenze noch nicht erreicht, und aus Erfahrung sollte man jetzt noch unterhalb von 75% des Budgets liegen, folgen die nächsten Schritte. Die Fundamente/Basis planen und alle Höhen kalkulieren, am besten aufzeichnen. Es folgen die Detailierung der einzelnen Materialien bzw. des gesamten Aufbaus von Fundament über Auflager, Unterkonstruktion und Terrassenbelag. Es beinhaltet auch alle Materialien, welche dazwischen verwendet werden, wie z.B. Pads, Abstandhalter, Schrauben, etc.. Die UK lässt sich zeichnerisch mit wenig Aufwand darstellen, der Terrassenbelag selbst ebenfalls. Es kann hilfreich sein, wenn die gesamte Lattung von Unterkonstruktion und Terrassenbelag auf einem Blatt ersichtlich ist. Somit lassen sich z.B. auch alle Berührungspunkte einfacher abzählen und die Anzahl von Zusatzmaterial wie Schrauben oder Abstandshalter leichter erörtern. Die Stückliste aller benötigten Bauteile entsteht.
Kontrolle, jetzt sollte nochmals das Material mindestens auf zwei Dinge geprüft werden: Auf Materialpaarungen und auf die Material-Verträglichkeit. Damit ist gemeint, dass es Materialpaarungen gibt, welche sich nicht gut vertragen. Seien es z.B. unterschiedliche Metalle zueinander oder bestimmte Edelstahlschrauben zu manchen Hölzern. All das kann später zu Flecken, Rost oder Veränderungen von einzelnen Materialien führen, auf alle Fälle aber Schwachstellen. Bei der Material-Verträglichkeit ist gemeint, wenn z.B. die Terrasse mit Chlorwasser aus dem Pool oder mit Säuren/Laugen in Verbindung kommen könnte, dass das Material diese Dinge unbeschadet übersteht.
Auch beim Bau und der Montage selbst zeigt sich wieder, mit einer guten Vorbereitung läuft alles runder. Passendes Werkzeug, alles Material vor Ort und das richtige Engagement sind die besten Voraussetzungen für den Erfolg. Wie eine Terrasse aufgebaut wird hängt von Material und der Gestaltung selbst ab, als auch von vielen anderen Aspekten. An dieser Stelle kann leider nicht tiefer in diese Materie eingestiegen werden, diese Thematik ist zu umfassend. Folgend sind ein paar wenige und doch sehr wichtige Punkte notiert, die stets im Auge behalten werden sollten:
§ Auflagepunkte und Lagerstellen: Sind die Lagerstellen genügend gross und richtig gestaltet, damit die Kräfte abgeleitet werden können?
§ Durchlüftung: Eine gute Durchlüftung muss gegeben sein, damit die Terrasse und der Untergrund trocknen kann und nichts zu schimmeln oder zu faulen anfängt.
§ Ecken und Kanten: Auf Stellen verzichten, in denen sich Wasser und Schmutz sammeln kann.
§ Terrassenschräge: Es sollte immer eine leichte Schräge vom Haus weg für den Wasserablauf mit eingebaut werden.
§ Untergrund: Der Untergrund muss fest sein und darf sich nicht mehr senken. Ein Unkrautvlies sollte immer auf dem Boden unterhalb der Terrasse liegen, um ein Wuchern von Pflanzen zu verhindern.
§ Wasserablauf: Der Ablauf von Wasser muss stets gewährleistet sein. Nicht nur auf der Oberfläche der Dielen, sondern vor allem auch im verdeckten Bereich.